Open Space Performunion und Freundinnen. Flucht und Vertreibung sind heute wie seit den Weltkriegen zu nie dagewesenen Realität von Massen von Menschen geworden. Die beharrliche Ignoranz von Regierungen und Politik gegenüber dem Thema ist so beschämend wie tatsächlich unmenschlich. Was können wir tun? Als KünstlerInnen? Wie überhaupt sich dem Thema annähern? Klar ist, die Arbeit soll für alle sichtbar sein, muss auf der Straße im öffentlichen Raum stattfinden. Wie eine Demonstration, aber mit einem veränderten Geist. Doch durch künstlerischen Ausdruck die Realität beeinflussend. Vermessen wäre es Flüchtlinge als Protagonisten für ein, wie auch immer, geartetes Spektakel auszunutzen und ihr Schicksal aus- und bloßzustellen. Die Performunion versucht mit “White Color Guard” die Masken “der Anderen” anzuziehen, nicht die der Flüchtlinge, sondern die der Machthaber, den Prinzipien der Hierarchie und Zwang. In strenger, militärischer Disziplin marschieren die Performer langsam als eine in weiß gekleidete Einsatztruppe in fragwürdiger Mission. Sie tragen weiße Fahnen. Fahnen stehen gewöhnlich für Nationen. Weiße Fahnen stehen für Kapitulation einerseits, aber auch für die Aufhebung von Grenzen. Und für Frieden. Inspiriert wurde die Künstlertruppe von einem Transparent auf einer Flüchtlingsdemo in Berlin. Darauf war zu lesen: “Every Flag is a Border, and Borders Kill”.